Endocannabinoid System einfach erklärt

Wer CBD einnimmt, hat sicher schon vom Endocannabinoid System gehört. Denn wenn Sie CBD anwenden, tun Sie dies vermutlich, um damit einen positiven Effekt auf Ihren Organismus zu erzielen. Beruhigung, Schmerzlinderung oder Schlafförderung sind da nur einige Beispiele. Doch kommt es überhaupt zu diesen Effekten und wenn ja, auf welchem Wege? Das Endocannabinoid System einfach erklärt:

Dahinter steckt eine komplizierte Interaktion zwischen dem Cannabis Produkt und dem sogenannten Endocannabinoid System, einem körpereigenen Netzwerk aus verschiedenen Botenstoffen und Rezeptoren, das mit körpereigenen, also endogenen Endocannabinoiden, aber auch exogenen Cannabinoiden wie CBD und THC interagiert (siehe Was ist CBD)

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Was bedeutet Endocannabinoid System?

Das Endocannabinoid System ist ein Teil des menschlichen Nervensystems und der Name setzt sich wie folgt zusammen: Endo bedeutet, dass das System „von innen“ kommt, also zum Körper dazugehört.

Cannabinoide sind bestimmte biochemische Verbindungen, zu denen unter anderem auch CBD, THC und viele weitere Inhaltsstoffe der Hanfpflanze gehören.

Aber auch unser Organismus produziert Cannabinoide, die sogenannten Endocannabinoide, umgangssprachlich auch als körpereigene Drogen bezeichnet.

Definition Endocannabinoid System ECS

Definition ECS: Die Gesamtheit aus den körpereigenen Endocannabinoiden und den dazugehörigen Rezeptoren, sogenannte Cannabinoid Rezeptoren, wird als Endocannabinoid System bezeichnet. Dieses findet sich an den verschiedensten Regionen im Körper, z. B.

  • im Gehirn
  • dem Verdauungssystem
  • dem Kreislauf
  • im Atemsystem
  • im Nervensystem
  • im Immunsystem

Sowohl Endocannabinoide als auch Cannabinoide aus der Hanfpflanze (exogene Cannabinoide) treten mit dem Endocannabinoid System in Wechselwirkung und sorgen für die bekannten Effekte.

Wie funktioniert das Endocannabinoid System?

Bevor das Endocannabinoid System als Ganzes entdeckt wurde, identifizierten israelische Wissenschaftler Mitte der 1960er Jahre das THC als psychoaktiven Bestandteil der Cannabis Pflanze. Man wusste dann zwar, dass dieses Hanfprodukt bei Einnahme mehrere Effekte auf den Körper und das Erleben der Konsumenten hat, konnte dies aber wissenschaftlich noch nicht erklären.

In diesem Zusammenhang interessant:

Erst deutlich später wurde im Körper ein Rezeptortyp entdeckt, an den das THC bindet. Damit war der erste Endocannabinoid Rezeptor (CB1) entdeckt. Schon einige Zeit später wurde dann auch das erste Endocannabinoid entdeckt, das die Wissenschaftler als Anandamid bezeichneten. Nach diesen Entdeckungen folgten weitere intensive Forschungen, sodass heute sehr viel über das Endocannabinoid System bekannt ist. 

Was sind Endocannabinoide?

Endocannabinoide sind körpereigene Moleküle, die von verschiedenen Zellen je nach Bedarf produziert werden. Das ist ein entscheidender Unterschied zu anderen Botenstoffen (Neurotransmittern) des Nervensystem, die gewissermaßen „immer auf Vorrat“ vorhanden sind. Endocannabinoide hingegen werden nur bei Bedarf gebildet.

Ihre Aufgabe erfüllen Sie, indem Sie an die passenden Rezeptoren binden und dadurch eine Wirkung im Körper in Gang setzten. Endocannabinoide sind Substanzen, die zwar den Inhaltsstoffen von Hanf ähneln, aber vom Körper selbst produziert werden. Die wichtigsten Vertreter sind:

  • Anandamid
  • 2-Arachidonyl-glycerol
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Anandamid: Das erste entdeckte Endocannabinoid

Anandamid ist vor allem im Zentralnervensystem in relativ großen Mengen nachzuweisen. Darüber hinaus wurde die Verbindung sogar in Kakao und Schokolade nachgewiesen. Anandamid bindet an den sog. CB1-Rezeptor, der sich hauptsächlich im Gehirn befindet.

An diesen docken auch THC und CBD an, nachdem diese in den Körper aufgenommen wurden. Die Effekte von Anandamid ähneln auch besonders denen von THC, nur sind sie wesentlich schwächer ausgeprägt.

2-Arachidonyl-glycerol aktiviert beide CB-Rezeptoren

2-Arachidonyl-glycerol aktiviert v. a. den CB2-Rezeptor, in geringerem Umfang aber auch den CB1-Rezeptor. Auch 2-AG, wie dieses Endocannabinoid kurz genannt wird, erzeugt eine ähnliche Wirkung wie THC.

Was sind die exogenen Cannabinoide?

Als exogene Cannabinoide werden Substanzen bezeichnet, die zwar auf das Endocannabinoid System einwirken, aber nicht vom Körper hergestellt werden. Die bekanntesten Vertreter sind THC und CBD.

Sie werden zwar nicht vom Organismus selbst produziert, gehören aber zur Gruppe der Cannabinoide.  Weil sie „von außen“ in den Körper gelangen, bezeichnen Wissenschaftler sie als exogene Cannabinoide.

Exogene Cannabinoide sind in diversen CBD Produkten enthalten. So z.B. in:

Welche Endocannabinoid-Rezeptoren gibt es?

Das Endocannabinoid System ist ein komplexes Zusammenspiel aus den genannten Endocannabinoiden, Enzymen und den Rezeptoren. Denn nur nach der Bindung eines Endocannabinoids an einen Rezeptor beginnt der Wirkungsmechanismus, wie z. B.

  • Schmerzlinderung
  • Appetitregulation
  • Durchblutung
  • Immunregulation

Es gibt zwei Hauptrezeptoren des Endocannabinoid Systems.

Der CB1-Rezeptor

Die CB1-Rezeptoren befinden sich hauptsächlich im Gehirn, wobei hier die höchste Dichte im Kleinhirn und dem sog. Hippocampus nachgewiesen wurde. Nur eine relativ geringe Menge an CB1-Rezeptoren lässt sich auch im Fettgewebe, den Muskeln und im Magen-Darm-Trakt feststellen. An die CB1-Rezeptoren bindet natürlicherweise das Anandamid, aber auch THC und CBD.

Durch Bindung an den CB1-Rezeptor kommt zu es folgenden Effekten:

  • Gefühlveränderung hin zu Euphorie
  • Freude & Entspanntheit
  • Förderung der Gedächtnisfunktion
  • Schmerzregulation
  • Regulation der Durchblutung von Gewebe

Intensiv erforscht wird aktuell zudem die Rolle des CB1-Rezeptors bei Suchterkrankungen.

Der CB2-Rezeptor

CB2-Rezeptoren finden sich nicht nur im Gehirn, vielmehr sind sie auf den ganzen Körper verteilt. Forscher entdeckten diesen Endocannabinoid Rezeptor z. B. auf der Oberfläche zahlreicher Immunzellen wie:

  • B-Lymphozyten
  • T-Lymphozyten
  • Mastzellen

Auch im Magen-Darm-Trakt wurden sie nachgewiesen, ebenso wie im Gehirn. In Letzterem kommen sie aber nur in relativ geringer Menge vor, hier dominieren eindeutig die CB1-Rezeptoren. CB2-Rezeptoren übernehmen vorwiegend die Regulation

  • von Abwehrreaktionen
  • der Ausschüttung von Botenstoffen des Immunsystem
  • des Schmerzempfindens
  • von Entzündungsprozessen

Außerdem entsteht eine beruhigende Wirkung, sobald der natürliche Bindungspartner – 2-AG – an den Rezeptor bindet. Auch THC und CBD interagieren mit dem CB2-Rezeptor.