Stellen Sie sich vor, Sie könnten genau die Wirkung erzielen, die Sie sich wünschen – sei es tiefe Entspannung nach einem langen Tag, ein kreativer Schub für Ihre Projekte oder gezielte Linderung von Beschwerden.
Die Welt der Cannabis-Sorten ist vielfältiger, als man vielleicht denkt, und bietet für jeden Bedarf das Richtige.
Seit der Legalisierung in Deutschland am 1. April 2024 ist der private Anbau von Hanfpflanzen mit Cannabis Samen unter bestimmten Bedingungen erlaubt, was eine neue Ära für Enthusiasten und medizinische Nutzer einläutet.
Doch wie wählt man aus Tausenden von Sorten die passende aus? Dieser Leitfaden taucht tief in die Unterschiede von Cannabis-Sorten und ihre Wirkung ein und hilft Ihnen, fundierte Entscheidungen zu treffen.
Grundlagen der Cannabis Sorten verstehen: Cannabinoide, Terpene und der Entourage-Effekt
Cannabis enthält über 100 verschiedene chemische Verbindungen, die als Cannabinoide bezeichnet werden. Die bekanntesten und am besten erforschten sind Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD).
Diese Verbindungen interagieren mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System (ECS), das eine Vielzahl von Körperfunktionen reguliert, darunter Stimmung, Schmerzempfinden, Schlaf und Appetit.
Was sind THC und CBD?
THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol): Dies ist die primär psychoaktive Verbindung in Cannabis, die für das bekannte „High“-Gefühl verantwortlich ist. THC bindet direkt an CB1-Rezeptoren, die hauptsächlich im Gehirn und Nervensystem vorkommen.
Die Effekte von THC können Euphorie, tiefe Entspannung, gesteigerte Kreativität und Appetit umfassen. Es können jedoch auch unerwünschte Wirkungen wie Angstzustände, Paranoia oder Konzentrationsprobleme auftreten, insbesondere bei höheren Dosen.
Der durchschnittliche THC-Gehalt in Cannabissorten hat sich über die Jahre stark erhöht. Während er in den 1980er Jahren bei 1-3% lag, wird heute ein Durchschnitt von etwa 18% angenommen, wobei starke Sorten 20-30% oder sogar mehr erreichen können.
Diese Entwicklung ist auf fortgeschrittene Anbautechniken und gezielte Züchtung zurückzuführen, die darauf abzielen, den Cannabinoid-Gehalt zu maximieren.
CBD (Cannabidiol): Im Gegensatz zu THC ist CBD nicht psychoaktiv und verursacht kein „High“. Es wirkt entspannend, entzündungshemmend und angstlösend, indem es das körpereigene Endocannabinoid-System (ECS) unterstützt, ohne direkt an die Cannabinoid-Rezeptoren zu binden.
CBD kann zudem einige der negativen Effekte von THC, wie beispielsweise Angstzustände, mildern. Dies macht CBD-reiche Sorten besonders attraktiv für medizinische Anwendungen, bei denen die therapeutischen Vorteile ohne die psychoaktive Komponente gewünscht sind.
Die Rolle der Terpene: Mehr als nur Aroma
Terpene sind aromatische Verbindungen, die Pflanzen ihren einzigartigen Geruch und Geschmack verleihen. In Cannabisblüten kommen sie in Hunderten von Milligramm vor und tragen maßgeblich zur spezifischen Wirkung von Cannabis-Sorten bei.
Die chemische Zusammensetzung einer Cannabisart, insbesondere ihr Terpenprofil, ist entscheidend für die individuellen Effekte.
- Myrcen: Dies ist das häufigste Terpen in Cannabis und besitzt ein erdiges, moschusartiges Aroma. Myrcen ist bekannt für seine entspannenden, beruhigenden, muskelentspannenden und schlaffördernden Eigenschaften. Studien deuten darauf hin, dass Myrcen die Blut-Hirn-Schranke durchlässiger machen kann, was die Aufnahme und somit die Wirkung von Cannabinoiden wie THC verstärken könnte. Daher wird es oft in Indica-dominanten Sorten gefunden, die für ihre sedierenden Effekte bekannt sind.
- Limonen: Dieses Terpen verleiht Cannabis ein zitrusartiges, frisches Aroma, ähnlich dem von Zitronen und Orangen. Limonen wirkt stimmungsaufhellend, stressreduzierend und fokussierend. Es kann zudem Angstzustände lindern und die Wirkung von THC und CBD verstärken, was es zu einer beliebten Wahl für Sorten macht, die eine anregende und kreative Wirkung erzielen sollen.
- Caryophyllen (Beta-Caryophyllen): Mit einem würzigen, pfeffrigen Aroma ist Caryophyllen in schwarzem Pfeffer und vielen Kräutern zu finden. Es ist einzigartig, da es als einziges bekanntes Terpen direkt an CB2-Rezeptoren bindet, die im Immun- und Verdauungssystem vorkommen. Caryophyllen wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und stressreduzierend. Dies macht es besonders interessant für medizinische Anwendungen, die auf die Linderung von Entzündungen und Schmerzen abzielen.
- Linalool: Dieses Terpen hat ein blumiges, lavendelartiges Aroma und ist auch in Lavendel und Basilikum enthalten. Linalool ist bekannt für seine beruhigenden, angstlösenden, entspannenden und schlaffördernden Eigenschaften. Es kann die überstimulierende Wirkung von THC abmildern und wird daher oft in Sorten gefunden, die zur Entspannung oder bei Schlafproblemen eingesetzt werden.
- Pinene (Alpha- und Beta-Pinene): Mit einem kiefernartigen, harzigen Aroma, das an Wälder erinnert, ist Pinene das häufigste Terpen in der Natur. Es wirkt wach, fokussiert und entzündungshemmend und kann die Bronchien erweitern. Pinene kann auch dazu beitragen, kurzfristige Gedächtnisprobleme, die durch THC verursacht werden, entgegenzuwirken.
Der Entourage-Effekt: Das Zusammenspiel der Wirkstoffe
Der Terpen Entourage Effekt beschreibt die Hypothese, dass Cannabinoide, Terpene und Flavonoide in der Cannabispflanze synergistisch zusammenwirken, um ein stärkeres therapeutisches Ergebnis zu erzielen, als wenn die einzelnen Verbindungen isoliert verwendet würden.
Dies bedeutet, dass zwei Cannabis-Sorten mit dem gleichen THC-Gehalt aufgrund ihres unterschiedlichen Terpenprofils und des daraus resultierenden Entourage-Effekts sehr unterschiedliche Wirkungen haben können.
Die Forschung konzentriert sich zunehmend auf dieses komplexe Zusammenspiel, da es die individuelle Reaktion auf Cannabis maßgeblich beeinflusst. Es wird angenommen, dass Terpene nicht nur den Geruch und Geschmack beeinflussen, sondern auch die therapeutischen Eigenschaften von Cannabinoiden verstärken oder modulieren können.
Dies hat weitreichende Auswirkungen auf die Auswahl und Entwicklung von Cannabissorten, insbesondere für medizinische Anwendungen. Ein tiefgreifendes Verständnis der Terpenprofile ist daher entscheidend, um die gewünschte Wirkung präzise zu steuern.
Dies ebnet den Weg für eine personalisierte Cannabis-Medizin, bei der die Auswahl der Sorte nicht nur auf dem THC- oder CBD-Gehalt basiert, sondern auf einem umfassenden chemischen Profil, das auf die spezifischen Bedürfnisse eines Patienten zugeschnitten ist.
Die großen Drei Hanfsorten und ihre Hybriden: Indica, Sativa, Ruderalis im Vergleich
Die traditionelle Einteilung von Cannabis in Indica, Sativa und Ruderalis ist weit verbreitet und bietet einen nützlichen Ausgangspunkt für das Verständnis der Pflanzen.
Obwohl die moderne Wissenschaft zunehmend die Bedeutung der chemischen Zusammensetzung (Cannabinoide und Terpene) über die rein morphologische Klassifikation stellt, bleiben diese Kategorien für Anbauer und Konsumenten relevant.
Cannabis Sativa: Der belebende Geist
Wirkungsprofil: Sativa-Sorten sind bekannt für ihre anregende, energetisierende und euphorisierende Wirkung. Sie fördern Kreativität, Konzentration, Wachsamkeit und können die Stimmung verbessern.
Oft als „kopflastiges High“ beschrieben, sind sie ideal für den Tagesgebrauch, kreative Projekte oder soziale Aktivitäten, da sie den Geist stimulieren und die Kommunikation fördern können.
Anbau-Eigenschaften: Sativa-Pflanzen sind typischerweise hoch und schlank, oft erreichen sie im Freien Höhen von bis zu 5 Metern. Ihre Blätter sind lang und schmal. Sie benötigen ein warmes, tropisches Klima und haben eine lange Blütezeit von 10 bis 16 Wochen, die lichtabhängig ist.
Dies bedeutet, dass die Blüte durch den Wechsel von Lichtzyklen gesteuert wird; wenn die tägliche Lichtmenge abnimmt, typischerweise im Spätsommer oder Herbst, beginnen sie zu blühen.
Beliebte Sativa-Sorten: Zu den bekannten Sativa-Sorten gehören Amnesia Haze, Sour Diesel, Durban Poison, Super Silver Haze, Jack Herer, Trainwreck und Green Crack.
Cannabis Indica: Die tiefe Entspannung
Wirkungsprofil: Indica-Sorten sind bekannt für ihre beruhigende, entspannende und körperbetonte Wirkung, oft als „Stoned-Gefühl“ beschrieben. Sie helfen bei Muskelentspannung, Schmerzlinderung, Stress- und Angstabbau und fördern den Schlaf. Aufgrund dieser Eigenschaften sind sie ideal für den abendlichen Gebrauch, um zur Ruhe zu kommen oder besser einschlafen zu können.
Anbau-Eigenschaften: Indica-Pflanzen sind im Allgemeinen kleiner und buschiger als Sativas, erreichen eine maximale Höhe von etwa 2 Metern und haben breite, dunkle Blätter.
Sie bevorzugen ein kühles, trockenes Klima und haben eine kürzere Blütezeit von 6 bis 9 Wochen, die ebenfalls lichtabhängig ist. Ihre robuste Natur macht sie widerstandsfähiger gegenüber kälteren Bedingungen.
Beliebte Indica-Sorten: Zu den beliebten Indica-Sorten zählen OG Kush, Northern Lights, Purple Kush, Zkittlez, Granddaddy Purple, Bubba Kush und Afghan Kush.
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Cannabis Ruderalis: Der robuste Autoflower-Pionier
Besonderheiten und geringe psychoaktive Wirkung: Ruderalis-Pflanzen sind von Natur aus klein (typischerweise 50-100 cm hoch) und äußerst robust. Sie stammen aus kälteren Regionen wie Russland und Zentralasien und sind an harsche Klimazonen angepasst. Ruderalis enthält von Natur aus sehr wenig THC und oft einen höheren CBD-Gehalt, wodurch sie kaum psychoaktiv wirken.
Bedeutung für die Züchtung (Autoflowering): Ihre wichtigste Eigenschaft ist die Autoflowering-Fähigkeit: Sie blühen automatisch nach einer bestimmten Zeit (ca. 3-7 Wochen nach der Keimung), unabhängig vom Lichtzyklus.
Dies macht sie zu einem wertvollen Genpool für die Züchtung von Hybriden, die schnell wachsen, robust sind und sich gut für Anfänger eignen.
Die kurze Lebensdauer von Autoflowering-Sorten (8-12 Wochen von Samen bis Ernte) ermöglicht es, mehrere Ernten pro Saison zu erzielen, auch wenn der Ertrag pro Pflanze tendenziell geringer ist als bei photoperiodischen Sorten.
Hybride: Das Beste aus beiden Welten
Entstehung und Vielfalt der Wirkungen: Hybride sind Kreuzungen aus Indica-, Sativa- und/oder Ruderalis-Genetik. Sie vereinen die besten Eigenschaften der Elternsorten, um spezifische Wirkprofile oder Anbaueigenschaften zu erzielen.
Die meisten modernen Cannabissorten auf dem Markt sind Hybride, da Züchter ständig daran arbeiten, gewünschte Merkmale zu kombinieren und zu verstärken.
Sativa-dominante, Indica-dominante und ausgewogene Hybride: Je nach genetischer Zusammensetzung können Hybride Sativa-lastig (anregend und kreativ), Indica-dominant (entspannend und schmerzlindernd) oder ausgewogen sein.
Zum Beispiel kann eine Sativa-dominante Hybride die zerebralen Effekte einer Sativa mit der einfacheren Handhabung und kürzeren Blütezeit einer Indica kombinieren.
Fast-Flowering-Sorten sind eine spezielle Art von Hybriden, die lichtabhängig sind, aber eine deutlich verkürzte Blütezeit (oft 1-2 Wochen weniger als die ursprüngliche photoperiodische Sorte) aufweisen.
Sie entstehen durch die Kreuzung einer feminisierten, lichtabhängigen Elite-Sorte mit einer Autoflowering-Pflanze und behalten dabei die Aromen und Geschmacksrichtungen der Originalsorten bei. Dies ist vorteilhaft für Anbauer in Regionen mit kurzen Sommern, da es hilft, Probleme mit Herbstregen und Schimmel zu vermeiden.
Männliche und weibliche Cannabispflanzen im Vergleich
Cannabis ist eine zweihäusige Pflanze, was bedeutet, dass es sowohl männliche als auch weibliche Individuen gibt. Für den Anbau von Cannabisblüten, die reich an Cannabinoiden wie THC und CBD sind, sind ausschließlich weibliche Pflanzen von Bedeutung.
Männliche Pflanzen produzieren Pollen und dienen hauptsächlich der Züchtung neuer Sorten. Wenn weibliche Pflanzen von männlichen Pflanzen bestäubt werden, verlagern sie ihre Energie auf die Samenproduktion, was den Gehalt an THC und CBD in den Blüten drastisch reduziert und die Qualität der Ernte mindert.
Um dies zu vermeiden, entfernen Anbauer männliche Pflanzen frühzeitig oder verwenden feminisierte Samen. Feminisierten Samen sind genetisch so modifiziert, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nur weibliche Pflanzen hervorbringen, wodurch das Risiko einer ungewollten Bestäubung minimiert wird.
Dies ist besonders wichtig für Anbauer, die hochwertige Blüten für den Eigenkonsum oder medizinische Zwecke produzieren möchten.
Tabelle 1: Cannabis-Sorten im Vergleich (Wirkung, Anbau, THC/CBD)
Sorte |
Typische Wirkung |
Anbau (Wuchs, Klima, Blütezeit) |
THC-Gehalt (durchschnittlich) |
CBD-Gehalt (durchschnittlich) |
Beispiele |
Sativa |
Anregend, euphorisierend, kreativitätsfördernd, wach, fokussiert |
Hoch, schlank (bis 5m), tropisches Klima, 10-16 Wochen (lichtabhängig) |
Hoch (15-25%) |
Niedrig |
Amnesia Haze, Sour Diesel, Jack Herer, Durban Poison |
Indica |
Beruhigend, entspannend, schmerzlindernd, schlaffördernd |
Kurz, buschig (bis 2m), kühles/trockenes Klima, 6-9 Wochen (lichtabhängig) |
Mittel bis Hoch (14-26%) |
Hoch |
OG Kush, Northern Lights, Granddaddy Purple, Bubba Kush |
Ruderalis |
Kaum psychoaktiv, leicht beruhigend |
Sehr klein (50-100cm), robust, kältebeständig, 3-7 Wochen (autoflowering) |
Sehr niedrig (<3%) |
Hoch |
Wird meist für Hybride genutzt |
Hybride |
Mischung der Effekte, je nach Dominanz (anregend, entspannend, ausgewogen) |
Variiert stark, kombiniert Eigenschaften der Elternsorten (z.B. schnellerer Wuchs, höhere Erträge) |
Variiert stark |
Variiert stark |
Blue Dream, Girl Scout Cookies, White Widow, Gorilla Glue |
Medizinisches Cannabis: Gezielte Anwendung bei Beschwerden
Medizinisches Cannabis wird in Deutschland seit 2017 auf Rezept verschrieben und ist seit dem 1. April 2024 nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft, was die Verschreibung für Ärzte vereinfacht hat.
Es ist für Patientinnen und Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen gedacht, bei denen andere Therapieoptionen nicht ausreichend wirksam sind oder nicht vertragen werden. Die Auswahl der richtigen medizinischen Cannabis-Sorten und ihre Wirkung ist hierbei entscheidend und sollte stets in Absprache mit einem Arzt erfolgen.
Die Wirkung von medizinischem Cannabis hängt stark vom individuellen Cannabinoid- und Terpenprofil der Sorte ab, sowie von der Dosierung und der Verabreichungsform (z.B. Inhalation, Tropfen, Mundspray).
Anwendungsgebiete und geeignete Hanf-Sorten
Medizinisches Cannabis wird bei einer Reihe von Beschwerden eingesetzt, wobei bestimmte Cannabinoide und Terpene spezifische therapeutische Effekte verstärken können:
- Chronische Schmerzen: Schmerzen sind das mit Abstand häufigste Anwendungsgebiet für medizinisches Cannabis, das über drei Viertel aller Verschreibungen ausmacht. THC-reiche Sorten sind hier oft besonders wirksam, da THC eine starke schmerzlindernde Wirkung besitzt, insbesondere bei neuropathischen Schmerzen. Indica-dominante Sorten oder Hybride mit hohem Myrcen- und Caryophyllen-Gehalt werden oft empfohlen, da sie muskelentspannend und entzündungshemmend wirken und zur Schmerzlinderung beitragen. Beispiele sind Gorilla Glue, Northern Lights und OG Kush.
- Schlafstörungen (Insomnie): Indica-dominante Sorten sind aufgrund ihrer beruhigenden und schlaffördernden Eigenschaften besonders geeignet, um das Einschlafen zu erleichtern und die Schlafqualität zu verbessern. Terpene wie Myrcen und Linalool verstärken diese entspannende Wirkung. Sorten mit hohem CBD-Gehalt können ebenfalls helfen, Stress abzubauen, der oft Schlafstörungen verursacht. Beispiele sind Afghan Kush, Grandmommy Purple und Northern Lights.
- Angststörungen: CBD-reiche Sorten mit moderatem THC-Gehalt und Terpenen wie Limonen, Linalool, Myrcen und Beta-Caryophyllen können das Nervensystem beruhigen und psychische Anspannung mindern. Es ist wichtig, bei THC-reichen Sorten mit niedriger Dosierung zu beginnen, da hohe THC-Dosen Angst verstärken können. Beispiele für geeignete Sorten sind Harlequin und Cannatonic, die ein ausgewogenes CBD:THC-Verhältnis bieten.
- Übelkeit und Appetitlosigkeit: THC ist ein wichtiger Wirkstoff zur Förderung des Appetits und zur Reduzierung von Übelkeit, insbesondere bei Chemotherapie-Patienten oder Personen mit HIV/AIDS. Sativa-dominante oder Hybrid-Sorten mit hohem THC-Gehalt und Terpenen wie Myrcen und Limonen sind hier besonders effektiv. CBD kann unterstützend wirken, indem es Verdauungsbeschwerden lindert. Beispiele sind Royal Cookies und Pineapple Express.
- Spastiken (z.B. Multiple Sklerose): THC und CBD besitzen muskelentspannende und schmerzlindernde Eigenschaften, die bei Spastiken hilfreich sein können. Terpene wie Myrcen und Linalool unterstützen die Entspannung der Muskulatur und können die Symptome lindern.
Weitere Anwendungsgebiete für CBD:
- CBD Öl gegen Angst
- CBD Öl zum Schlafen
- CBD gegen Schmerzen
- CBD Öl für Psyche bei Depression
- CBD für Sport
- CBD für Entspannung bei Unruhe
Rechtlicher Rahmen und Anbau in Deutschland
Die Cannabis-Legalisierung in Deutschland hat seit dem 1. April 2024 neue Möglichkeiten für den Umgang mit Cannabis geschaffen, bringt aber auch klare Regeln mit sich.
Legalität des Kaufs und Besitzes von Samen
Der Kauf von Cannabissamen ist in Deutschland seit dem 1. April 2024 legal. Erwachsene Personen dürfen Cannabissamen zum Zweck des privaten Eigenanbaus erwerben und besitzen. Es gibt keine spezifische Obergrenze für die Menge der Samen, die bestellt oder eingeführt werden dürfen.
Einfuhr von Samen aus dem Ausland nach Deutschland
Die Einfuhr von Cannabissamen ist ausschließlich aus EU-Mitgliedstaaten zum Zweck des privaten Eigenanbaus erlaubt. Der Erwerb über das Internet und der Versand nach Deutschland sind zulässig, solange der Händler aus einem EU-Land versendet.
Die Einfuhr von Cannabis aus Drittländern (Nicht-EU-Staaten) bleibt hingegen verboten und kann zu rechtlichen Konsequenzen führen.
Anbau zu Hause für den Privatkonsum
Erwachsene Personen (ab 18 Jahren) dürfen an ihrem Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt bis zu drei lebende Cannabispflanzen gleichzeitig zum Eigenkonsum anbauen.
Es ist zwingend erforderlich, die Pflanzen und Samen durch geeignete Maßnahmen und Sicherheitsvorkehrungen vor dem Zugriff Dritter, insbesondere Kinder und Jugendlicher, zu schützen. Dies kann durch abschließbare Bereiche oder andere kindersichere Aufbewahrungsmethoden geschehen.
Cannabis Social Clubs (CSC)
Seit dem 1. Juli 2024 ist der gemeinschaftliche Anbau von Cannabis in nicht-gewerblichen Anbauvereinigungen, den sogenannten Cannabis Social Clubs (CSCs), erlaubt.
Diese Clubs benötigen eine behördliche Erlaubnis, die für sieben Jahre gültig ist. Sie dürfen Cannabis ausschließlich an ihre erwachsenen Mitglieder zum Eigenkonsum abgeben, wobei die Abgabe an Minderjährige streng verboten ist und strafrechtlich verfolgt wird.
Für Mitglieder zwischen 18 und 21 Jahren gelten strengere Regeln, mit einer Obergrenze von 30 Gramm pro Monat und einem THC-Gehalt von maximal 10%.
Werbeverbot und Evaluierung
Es gilt ein generelles Werbe- und Sponsoringverbot für Konsumcannabis und Anbauvereinigungen. Die gesellschaftlichen Auswirkungen des Cannabisgesetzes werden evaluiert, mit einem Zwischenbericht bis zum 1. April 2026 und einem umfassenden Bericht bis spätestens 1. April 2028, der sich insbesondere auf den Kinder- und Jugendschutz und die organisierte Kriminalität konzentrieren wird.
Tipps für den erfolgreichen Anbau und die Auswahl der richtigen Sorte
Die Auswahl der richtigen Cannabissorte und ein durchdachter Anbau sind entscheidend für ein erfolgreiches Ergebnis.
Auswahlkriterien für Cannabissorten
Bei der Wahl der Samen sollten verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, um die gewünschte cannabis sorten wirkung zu erzielen und den Anbau zu optimieren:
- Zweck des Anbaus: Überlegen Sie, ob Sie Cannabis für den persönlichen Gebrauch (Freizeit), medizinische Zwecke oder für eine Anbauvereinigung anbauen möchten.
- Gewünschte Wirkung: Suchen Sie Entspannung, Energie, Kreativität, Schmerzlinderung oder Schlafverbesserung? Das Terpenprofil und das THC:CBD-Verhältnis sind hierbei entscheidend.
- Erfahrung als Anbauer: Für Einsteiger eignen sich robuste und pflegeleichte Sorten, oft Autoflowering-Varianten. Erfahrene Züchter können sich an photoperiodische Sorten wagen, die höhere Erträge und mehr Kontrolle bieten.
- Anbauumgebung: Planen Sie Indoor, Outdoor oder im Gewächshaus? Die Größe der Pflanze, Blütezeit und Resistenz gegen Schädlinge und Krankheiten spielen eine Rolle.
- Ertragspotenzial: Einige Sorten sind für besonders hohe Erträge bekannt, während andere eher auf Potenz oder spezifische Wirkungen gezüchtet werden.
Anbautipps für den Eigenanbau
Ein erfolgreicher Anbau erfordert sorgfältige Planung und Pflege:
- Keimung: Die Samen keimen am besten bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius und hoher Luftfeuchtigkeit. Eine flache Glasschale mit feuchter Watte oder die direkte Pflanzung in vorgedüngte Erde sind gängige Methoden.
- Licht und Nährstoffe: Photoperiodische Pflanzen benötigen eine Veränderung des Lichtzyklus (z.B. 12 Stunden Licht/12 Stunden Dunkelheit) zur Einleitung der Blüte. Autoflowering-Sorten blühen altersabhängig, profitieren aber ebenfalls von konstanten Lichtzyklen (z.B. 18/6 oder 20/4). Eine ausgewogene Nährstoffversorgung mit speziellen Düngern für Wachstums- und Blütephase ist essenziell.
- Bewässerung: Vermeiden Sie Überwässerung, die zu Wurzelfäule führen kann. Gießen Sie erst, wenn sich die oberste Erdschicht trocken anfühlt.
- Standort und Schutz: Wählen Sie einen privaten, nicht öffentlichen Bereich für den Anbau, der vor dem Zugriff Minderjähriger geschützt ist. Achten Sie auf ausreichende Belüftung und Temperaturkontrolle, um Schimmel und Schädlinge zu vermeiden.
- Ernte: Der optimale Erntezeitpunkt ist erreicht, wenn die Trichome der Blüten milchig-trüb bis bernsteinfarben sind. Nach der Ernte ist ein langsames Trocknen und Aushärten der Blüten wichtig, um Aroma, Geschmack und Potenz zu bewahren.
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